Die internationale Hundeausstellung "Baltic Triumph" fand am 10. und 11. Februar
im russischen St. Petersburg statt, und lockte ca. 1.500 Aussteller aus den umliegenden
Ländern in die Ringe.
Wir haben mit der Vereinsvorsitzenden Natalia Il'ina gesprochen, die diese Ausstellung
organisiert.
Natalia, wann fand die erste von Ihrem Verein organisierte „internationale“ Hundeausstellung
statt, und wie hat sie sich weiterentwickelt?
Die erste internationale Ausstellung fand 2007 statt und wurde gemeinsam mit einem
anderen Verein veranstaltet. Sie hatte das derzeit sehr beliebte sogenannte "Doppel-CACIB-Format",
bei dem am Samstag eine internationale Ausstellung stattfindet, und am Sonntag eine
andere internationale Ausstellung am selben Ort, die jedoch von einem anderen Verein
organisiert wird. Damit lassen sich die Kosten reduzieren und mehr Aussteller anlocken,
die bei beiden Ausstellungen ihre Gewinnchancen wahrnehmen können. Im Jahr 2008
haben wir erneut eine Doppel-CACIB-Ausstellung organisiert, doch seit 2009 haben
wir damit begonnen, selbständig unsere eigene Ausstellung an beiden Tagen zu organisieren.
Die Ausstellung bekam ihren neuen Namen, "Baltic Triumph", und stellt nun auch Vorführringe
für Rassenverbände bereit, für deren eigene rassenspezifische Ausstellungen. Auf
diese Weise veranstalten wir insgesamt rund zwanzig rassenspezifische Ausstellungen,
von denen manche den hohen Status von "nationalen Ausstellungen" haben, wie die
nationale Foxterrier-Ausstellung.
Unsere Besonderheit besteht darin, dass wir mit dem russischen Jagdhundeverband
zusammenarbeiten, und uns darum bemühen, zur Popularität von Jagdhunderassen in
unserem Land beizutragen. Aus finanziellen Gründen finden es rassenspezifische Vereine
sehr schwer, ihre eigene Ausstellung auf hohem Niveau zu organisieren, und wir stehen
ihnen dabei zur Seite. Es ist immer schwierig, Ausstellungshallen zu finden und
ausländische Richter einzuladen, das ist alles sehr teuer, weshalb wir zusammenarbeiten
müssen.
Auf welche Strategie setzen Sie, um mehr Aussteller und Besucher anzulocken, sowie
die Aufmerksamkeit der Medien zu gewinnen?
Die Ausstellung ist deutlich am Wachsen. Dieses Jahr hatten wir ca. 1.500 Aussteller
bei der internationalen Ausstellung und 500 Hunde in rassenspezifischen Ringen.
Diese Zahlen sind sehr gut, wenn man bedenkt, dass wir uns hauptsächlich auf Jagdhunderassen
konzentrieren.
Unsere Strategie besteht darin, die Gebühren für Hundebabys, Welpen sowie Züchter-
oder Zwingerwettbewerbe rein symbolisch zu halten. Veteranen über 10 Jahre dürfen
kostenlos teilnehmen. Für manche russischen Jagdhunderassen beträgt die Teilnahmegebühr
nur 15-20 Euro.
Natürlich hängt es von den Sponsoren ab, doch wir werden versuchen, nächstes Jahr
Welpen kostenlos teilnehmen zu lassen.
Besucher sind bei unseren Ausstellungen gerne willkommen, und sie bezahlen keinen
Eintritt. Fotographen und andere Medienvertreter können ihre Stände aufstellen,
und auch von ihnen verlangen wir kein Geld.
Wie international ist diese Ausstellung hinsichtlich des Richterpanels und der Aussteller?
Wir haben traditionell Aussteller aus den umliegenden Ländern - Finnland, Ukraine,
Belarus, Estland, Lettland und Litauen. Dieses Jahr haben wir nur zwei einheimische
Richter, während die anderen aus Finnland, Bulgarien, Dänemark und Serbien angereist
sind.
Worin besteht der Unterschied zwischen früheren Ausstellungen und heutigen? Welche
Rassen sind heute in Russland am beliebtesten?
Es besteht ein deutlicher Unterschied gegenüber den Ausstellungen, die wir vor einigen
Jahren ausgeführt haben. Man muss wissen, dass die Leute stets von der "Mode" beeinflusst
werden. Während vor ein paar Jahren Dobermänner und Rottweiler fast die beliebtesten
Rassen in Russland waren, sind sie nun geradezu exotisch geworden. In den letzten
drei Jahren bestand ein deutlicher Trend zu einer steigenden Zahl von kleinen Hunden
und Gesellschaftshunden, während aggressive Hunde sowie Rassen mit "komplizierter"
Psyche seltener werden. So verdrängen auch in Russland die in der ganzen Welt beliebten
Labradore und Goldens den Fila Braseiro und den Boerbol. Was unsere Ausstellungsteilnehmer
anbelangt, so haben wir wohl hauptsächlich Dachshunde und Yorkshire Terriers. Die
Gesamtzahl der verschiedenen Terrierarten ist in unserem Land auf jeden Fall am
Steigen.
Mit welchen Schwierigkeiten hatten Sie bei der Organisation der Ausstellung zu tun?
Wie ich zuvor gesagt habe, versuchen wir, mehr Jagdhunderassen zu unseren Ausstellungen
zu locken, und dabei handelt es sich nicht nur um Austellungshunde. Mit echten Arbeitshunden
ist es etwas ganz anderes; das Publikum ist etwas spezifisch und oft sehr zurückhaltend
mit dem Besuch bei Ausstellungen an anderen Orten. Manche Hundebesitzer wissen kaum,
wie sie sich im Ring verhalten sollen, und wir bitten die Richter im Voraus darum,
mit ihnen und ihrem Handling nachsichtiger zu sein. Wir sehen für das Richten mehr
Zeit vor, denn selbst das Begutachten der Zähne dauert länger, wenn ein Hund nicht
darin geschult ist. Doch wir sind sehr froh darüber, dass sie zu uns kommen, denn
wir glauben, dass Leute, die Arbeitshunde züchten, nicht nur auf die Arbeitsqualitäten
und Instinkte der Zuchthunde achten sollten, sondern auch auf das Exterieur der
Hunde.
Ein anderes Problem ist die sogenannte "russische Mentalität", d.h., dass sich die
Teilnehmer erst in letzter Minute zur Ausstellung anmelden. Sie können sich vorstellen,
was für ein Kopfzerbrechen die Organisation bereitet, wenn man die Ausstellungshallen
sehr lange im Voraus finden und reservieren muss, sowie alle Richter einladen, Abkommen
mit Sponsoren treffen, usw., und man bis zum letzten Augenblick nicht die genaue
Zahl der Aussteller kennt.
Was möchten Sie in Zukunft unternehmen, um Ihre Ausstellung zu verbessern?
Ich möchte das Event für die Zuschauer spektakulärer machen. Doch dies muss so organisiert
werden, dass es die Richter nicht von ihrer Arbeit in den Ringen ablenkt. Ich meine
damit, falls es in der Halle zu laut wird. Man kann von den Richtern schliesslich
nicht verlangen, dass sie ihre Kommentare den Assistenten zurufen, nicht wahr?
Ich denke, es wäre schön, in Zukunft Grooming-Meisterklassen und Zuchtseminare im
Rahmen unserer Ausstellung abzuhalten. Wir werden darüber nachdenken.
BIS-Sieger:
© Tatyana Nikitina
#1 Barsoi, russischer Jagdwindhund BOGINYA SNEZHNAYA, Besitzer I. Viktorova
© Tatyana Nikitina
#2 Dachshund MAGIK RAINBOW PRIMADONA, Besitzer V & V Ivanovi
© Tatyana Nikitina
#3 Zwergpudel LITVIKS GRAAL GALAHADA, Besitzer U. Danilova
Andere Gruppensieger:
© Tatyana Nikitina Altenglischer Schäferhund CHUDNI MEDVEZHONOK KARTINKA KATERINKA, Besitzer G. Burkina
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© Tatyana Nikitina Scottish Terrier MARISS UDAR GROMA, Besitzer S. Marchuk
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© Tatyana Nikitina Rhodesian Ridgeback GRAND CORTEGE JULY SUN, Besitzer L. Nemchaninova
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© Tatyana Nikitina Irischer Roter Setter APPLEGROVE BECHAMEL, Besitzer I. Trusov
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© Tatyana Nikitina English Cocker Spaniel GALLINAGOS YOU GOTTA BE, Besitzer M. Grigore’va
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© Tatyana Nikitina Zwergschnauzer ASTRA FORTUNATA SHANTEKLER REYNA ARGENTA, Besitzer Prokofev
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© Tatyana Nikitina Zwergspitz (Pomeranian) UPSTART FOR A. MY SIGHS FOR MARLON, Besitzer Mullina
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Tatyana Nikitina